Fr(e)idays for Future, warum und wenn ja wie viele?

Bild von NiklasPntk gefunden auf Pixabay
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Fridays for Future trat in den letzten Wochen und Monaten immer wieder ins Augenmerk der Öffentlichkeit und war Thema von vielen Diskussionen, die darüber urteilten, ob die Proteste tatsächlich gerechtfertigt wären oder ob das einzige Ziel der Schüler nicht ist, den Unterricht möglichst oft zu vermeiden. Um diese Frage zu klären, haben wir uns am 22.3.19 selbst auf eine Fridays For Future-Demo begeben, um uns ein Bild der Lage zu machen: Unsere Eindrücke waren… gemischt.

Wir konnten nach 15 verschiedenen Interviews und nach eingehender Beratung die Besucher der Demo in drei Kategorien einteilen: Einmal die, die da waren um ganz normal gegen die Umweltverschmutzung zu demonstrieren; dann noch die, die nicht einmal wussten, worum es bei der Demo ging – und dann noch die, die das mit dem Demonstrieren etwas zu erst nahmen.

Demonstrieren gegen Umweltverschmutzung

Kümmern wir uns zunächst um die erste Gruppe, die ganz normalen Demonstranten. Diese Gruppe setzte sich im Großen und Ganzen aus Leuten zwischen 12 und 14 Jahren zusammen und hielt sich vor allem am Rand der Menschenmenge auf. Interessant zu beobachten war auch, dass alle Leute, die wir befragt haben, mit mindestens einer anderen Person auf der Demo waren. Diese Gruppe der Demonstranten war in den meisten Fällen mit Schildern ausgerüstet, die mit simplen aber eindringlichen Sprüchen bemalt wurden. Auf unsere Frage: „Was tust du für den Klimaschutz?“ erwiderten die meisten, dass sie auf die Demos gehen, viel mit dem Fahrrad fahren und wenig Plastik verbrauchen würden. Allgemein kann man sagen, dass diese Gruppe zwar teils etwas unbeholfen schien, aber eindeutig den Willen hatte, sich für den Klimaschutz, einzusetzen.

Schulschwänzer?

Die zweite Gruppe, die dafür mitverantwortlich ist, dass Fridays for Future oft als riesige Veranstaltung für Schulschwänzer bezeichnet wird, steht representativ für alles, was bei der Jugendbewegung falsch laufen kann. Teilnehmer dieser Kategorie haben wir auf der Demo tatsächlich nur als eine kleine Ansammlung an Menschen entdeckt. Ihr Altersdurchschnitt betrug etwa 15-16 Jahre, die Gesichter der jungen Leute waren ungefähr so aussagekräftig wie das, was sie später noch von sich geben sollten, und allein die Stimmung ließ schon vermuten, dass die Gruppe nicht die leiseste Ahnung hatte, was eigentlich auf dieser Demo geschah. Wir beschlossen, diese Gruppe anzusprechen und die Aussagen der Gruppe hatten ungefähr so viel mit Ernsthaftigkeit zu tun wie mit Deutschrap, genau gar nichts. Auf unsere Frage nach dem Engagement für den Umweltschutz bekamen wir ein „Umweltschutz, was für ein Umweltschutz?“ als ernstgemeinte Antwort zurück. Diese Gruppe hatte keine Ahnung, warum so viele junge Menschen hier aufrichtig demonstrierten. Und das ist furchtbar schade!

Laut und auffällig

Die letzte Gruppe und gleichzeitig die auffälligste war jene, die das Demonstrieren wohl etwas überinterpretiert hatte. Diese Gruppe war recht klein mit einem Altersdurchschnitt zwischen 18 und 20 Jahren und stammte im Prinzip von nur einer Schule, deren Namen ich hier leider nicht preisgeben darf. Wir haben mit dem Organisator dieser Schulaktion geredet und es schien fast so, als hätte dieser jenige den unfassbaren Drang gehabt, eine Mindestlautstärke von 120 Dezibell nicht unterschreiten zu wollen.

Fazit:

Auch wenn es mit Sicherheit einige Leute gibt, die Fridays for Future nur als Vorwand nutzten, um nicht in die Schule gehen zu müssen, ist FFF meiner Meinung nach ein großartiges Unterfangen, das endlich die ewigen Klagen der Politiker verstummen lässt, die Jugend würde sich ja nicht politisch interessieren. Schlussendlich kann man sagen: liebe Demonstranten, weiter so!

Mit besten Grüßen, Jacob Tepper

1 Kommentar

  1. Genau!
    Das finde ich auch, es gibt sicherlich auch Schüler, die einfach keinen Bock auf Schule haben und deshalb zur Demo gehen. Aber diese Leute sind in der Unterzahl! Deshalb sollte man FFF nicht verbieten. Ein sehr schöner Artikel.

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