MMORPGs, ein überholtes Prinzip?

MMORPGs (also Massive-Multiplayer-Online-Roleplaying-Games) haben in den letzten Jahren den Videospielemarkt nicht dominiert, aber bunkertief untergraben. Dieser Trend rückte in den letzten Jahren immer mehr in den Hintergrund und viele große Spieleentwickler wenden sich heutzutage lieber anderen Genres wie Shootern oder Battle Royal-Spielen zu. Aber warum ist das so? Sterben Die MMORPGs langsam aus? Um diese Frage klären zu können, müssen wir etwas zurück gehen, zu den Anfängen des Genres…

So richtig erfolgreich wurde die Spielerichtung erst 2001, mit dem Erscheinen des ersten, wirklich großen MMORPGs: Runescape. Nachdem das ursprünglich von drei Indie-Entwicklern erstellte Spiel auf einer Seite namens Miniclip, auf der noch viele andere Spiele angeboten wurden, veröffentlicht wurde, konnte es seinen für die heutige Zeit sehr kleinen, aber für damalige Verhältnisse nahezu rekordverdächtigen Erfolg zelebrieren. Das Spiel etwickelte in einer extrem kurzen Zeit eine Spielerschaft von 300.000 Leuten. 2008 wurde die Runescape HD Version mit verbessertem Gameplay und Verbesserter Grafik veröffentlicht.

Runescape erreichte selbst 14 Jahre nach der Veröffentlichung eine gigantische Spielerzahl von 200 Millionen (wovon jedoch nicht alle aktive Spieler waren). Heutzutage hat sich das Spiel auf ungefähr 500-600.000 aktive Spieler eingeschossen. Das liegt vor allem an zwei Faktoren: Zum einen daran, dass die Entwickler 2013 am so genannten „Bot Nuke Day“ über 7 Millionen Bots löschen musste und zum anderen daran, dass mit dem WoW Addon „Warlords of Draenor“ viele Spieler das Vertrauen in WoW und in den rest des MMORPG Marktes verloren. Und da sind wir auch schon beim Thema: WoW – World of Warcraft, die größte Bereicherung und gleichzeitig das größte Unglück, das dem Genre bis dato passiert ist.

Am 23. November 2004 erschütterte eine Druckwelle den Spielemarkt, ausgelöst von Blizzard, die zu diesem Zeitpunkt durch Spiele wie Starcraft oder der Warcraft Reihe zu einer der einflussreichsten Spielefirmen zählten. Mit dem release von World of Warcraft manifestiertete sich ein Meilenstein in der geschichte des Entwicklers, der noch 15 Jahre später weiter entwickelt werden sollte. Doch diese Entwicklung barg nicht nur gutes, denn ein Monopol, das wie ein Tornado die komplette Konkurrenz wegfegt, ist nicht nur eine Gelddruckmaschine, sondern lässt keine neuen Entwicklungen oder Wettbewerb zu, oder kurz: WoW hat dem MMORPG Markt unbewusst ein schmerzhaftes, über die Zeit tötendes Gift verabreicht, und Statistiken belegen das.

Fazit:

Der MMORPG Markt erreicht heutzutage nur noch ungefähr 15% seiner ursprünglichen Spielerzahl und das ist meiner Meinung nach ein großer Verlust. Denn in Zeiten von gierigen Spieleentwicklern, die mit billigen Tricks den Spielern das Geld aus der Tasche ziehen wollen, (Looking at you EA!) und die mit Spielen wie Fortnite, die nur auf das Prinzip des Hypes bauen, sind Community basierte Spiele, die das Miteinander fördern und fordern bitter nötig und bringen Abwechslung in die triste Einsiedlerlandschaft der heutigen Gamingwelt. Mit der kürzlichen Veröffentlichung von WoW Classic, ist – denke ich – ein Schritt in die richtige Richtung getan worden. Und wer weiß, vielleicht haben die MMORPGs bald ihr großes Comeback.

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